„Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich doch heute mein Apfelbäumchen pflanzen.“ Dieses Zitat von Martin Luther ziert die Holz-Infotafel des Geburtsbaumgartens. Gabriele Henn, freiberufliche Grafikerin in den Werkstätten des Naturparkzentrums im Thalheimischen Haus in Eberbach, gestaltete in mühe- und liebvoller Kleinarbeit ein Kunstwerk, wie es passender nicht sein könnte.
Die Grafikerin malte einen blühenden Apfelbaum, der für den Beginn eines neuen Lebens steht.
So ist es ist ein alter Brauch, nach der Geburt eines Kindes einen Baum zu pflanzen. Mit dem Projekt Geburtsbaumgarten, können Eltern aus Eberbach für ihr neugeborenes Kind, auf dem Streuobstwiesen-Grundstück des NABU, einen Obstbaum pflanzen.
Der Baum und die Baumpflege sind ein Geschenk des Naturschutzbundes Eberbach. Die Baum-Symbolik steht für den Wunsch, das Kind in einer gesunden und grünen Welt aufwachsen zu lassen. Das Besondere an der Baumpflanzung ist, dass die Streuobstwiese mit der Geburt der Kinder wächst und gedeiht.
Durch die Pflanzung von alten Hochstamm-Obstsorten und deren Pflege, bleibt die Streuobstwiesenlandschaft auf dem Eberbacher Breitenstein erhalten. Tradition und Naturschutz in einem und - für ein Baumleben - mit Eberbach verwurzelt.
Der Geburtsbaum Garten ist im Sommer 2013 aus der Aktion „Naturschutzideen für Eberbach gesucht“, nach einer Idee von Jula und Justus Grüber entstanden. Das NABU-Projekt wird durch den Naturpark Neckartal Odenwald gefördert, desweiteren spendete FALTER Fruchtsaft aus Heddesbach für den Geburtsbaumgarten fünf Hochstamm-Obstbäume alter Sorten.
Über eine Handysammelaktion von November 2013 bis März 2014 wurde der Geburtsbaumgarten teilweise finanziert, denn pro eingesandtem Althandy bekam der NABU 1,50€ von der Deutschen Umwelthilfe, insgesamt also 427,50€.
Eltern, Kinder und Interessierte können einen Spaziergang entlang der jungen Obstbäume des Geburtsbaumgartens genießen und sich an der Vielfalt alter, heimischer Obstkultursorten erfreuen. Der Geburtsbaumgarten ist wie eine kleine Entdeckungsreise in die Welt der unterschiedlichsten und klangvollsten Sortennamen, die anhand eines kleinen Infoschildes an jedem Geburtsbaum erklärt werden.
Mit seinen 40 Obstbäumen, 28 verschiedener alter, regionaler Sorten, ist der Geburtsbaumgarten seit Beginn des Projektes voll belegt. Leider können keine weiteren Obstbäume mehr gepflanzt werden.
Informationen: NABU Eberbach, Christina Kunze, naju-eberbach@web.de, Telefon: 06271-8099888.